Antriebsprüfzentrum für Automobile

Eine zukunftsweisende Synthese aus Technik und Gebäude setzt Maßstäbe

AutomobilProduktion & LogistikForschung & Entwicklung

Bauherr
BMW AG, München

Architekt
HENN Architekten, München

BGF
50.000 m²

TGA Kosten
>50 Mio. Euro

Leistungsbereiche
Generalplanung Technik

Leistungsphasen
1-9

Planungszeit
2004 - 2008

Bauzeit
2006 - 2009

1998 gewann KBP als Generalplaner einen internationalen Wettbewerb zum Bau eines neuen Antriebsprüffelds im Forschungs- und Innovationszentrum der BMW AG in München.

Basis des Siegerentwurfes ist die Idee einer gestapelten Anordnung modularer und vorgefertigter Prüfstände. Diese Module werden in Form vorgefertigter Zellen an den beiden Längsseiten eines zentralen Ver- und Entsorgungstechnikhofs angeordnet, dreifach übereinander. Diese Konfiguration ermöglicht nicht nur eine äußerst kompakte Gebäudehülle, sondern gewährleistet eine erhebliche Reduzierung von Bauzeit und Flexibilität bei gleichzeitig höchster Ausführungsqualität aufgrund der Vorfertigung.

Die klare Strukturierung des Gebäudes sowie die Modularität der Höhenentwicklung von Prüfständen und Normalgeschossen, schaffen sinnvolle Flächen für Büros und Werkstätten. Diese sind optimal in den Workflow der Prüfstandsgebäude eingebunden.

Der Entwurf sieht drei Bauabschnitte mit unterschiedlichen Nutzungsanforderungen vor und führt an einem Standort die gesamte Antriebsentwicklung der BMW Group zusammen.

Der erste Bauabschnitt (22.000 m² BGF mit 36 Motorprüfstände) wurde 2002 fertiggestellt.

Der zweite Bauabschnitt (50.000 m² BGF, 35 Antriebsprüfstände) wurde 2009 fertiggestellt. Im Gebäude sind Motor- und Antriebsprüfstände mit verschiedenen Zielsetzungen realisiert. Sonderfunktionen für Höhenklimatests, Allradantriebe, Kurvenfahrten, Akustikmessungen sowie Transparenzprüfstände in Laserlabors sind ebenso verfügbar wie weitere 80 Aggregate-/Komponentenprüfstände. Dort werden Antriebe und deren Komponenten entwickelt und getestet.

Der dritte Bauabschnitt (30.000 m² BGF, 18 Antriebsprüfstände, 12 Shed- und Rollenprüfstände) wurde 2013 fertiggestellt.

Als Generalplaner Technik war KBP neben der Planung aller technischen Gewerke auch mit der integrierten Planung des Stahlbaus der Prüfstandszellen beauftragt.

In einer vom ersten zum zweiten Bauabschnitt erheblich weiterentwickelten Systemarchitektur gelang es KBP die Vielzahl zu integrierender Systeme und Nutzungen für einen reibungslosen Bauablauf optimiert zu planen.

Hierbei bringt jede Prüfstandszelle ihre eigene Lüftungstechnik mit. Die Schaltschränke für Elektro und die umfangreichen Automationssysteme sind jedem Prüfstand zugeordnet. Zwischen Messwarte und Prüfstand findet die Abgasmesstechnik ihren optimalen Platz. Zentralen versorgen die Prüfstände mit Kraftstoff, Kühl- und Kaltwasser. Sonderabwässer und Abgase werden zentral aufbereitet/ gefiltert. Die Aggregateprüfstände wurden in Massivbauweise realisiert.

Ergänzend zu den Prüfeinrichtungen umfasst das Gebäude alle für den reibungslosen Betrieb erforderlichen Funktionen, wie Büros, Werkstätten und Lager.