Siemens Headquarters

Neubau Konzernzentrale in München – Technik und Ökologie auf höchstem Niveau

Bauherr
Siemens Aktiengesellschaft

Architekt
Henning Larsen Architects, Kopenhagen

BGF
75.200 m²

TGA-Kosten
> 50 Mio. Euro

Leistungsbereiche
Generalplanung Technik

Leistungsphasen
2 - 9

Planungszeit
2011 - 2015

Bauzeit
2012 - 2016

Wann ist ein Gebäude umweltfreundlich? Wenn es während seiner Nutzung möglichst wenig Ressourcen verbraucht. Genauso aber auch, wenn es mit besonders
umweltfreundlichen Materialien gebaut wird. Die neue Siemens Konzernzentrale setzt in beiden Kategorien Maßstäbe. Bereits bei der Planung war Nachhaltigkeit integraler Bestandteil.

Das zeigt sich schon bei dem verwendeten Stahl, Beton und Glas. So kamen nur Rohstoffe zum Einsatz, bei deren Herstellung, Transport und der späteren Entsorgung möglichst wenig Energie verbraucht wird. (…)

Bereits die Konzeption des Baukörpers, seine Wärmedämmung und Verschattung sorgen dafür, dass möglichst wenig Energie benötigt wird. Eine Vielzahl weiterer Maßnahmen reduzieren den täglichen Verbrauch. So liegen in der Bodenplatte – mit 8.500 Quadratmetern größer als ein Fußballfeld – 70 Kilometer Wasserrohre. Durch sie werden pro Stunde bis zu 100.000 Liter Wasser gepumpt, die mittels hocheffizienter Heiz-/Kühldecken ganzjährig für ausgeglichenes Klima im Gebäude sorgen. Bei der sogenannten bivalenten Wärmeerzeugung werden Wärmepumpen ebenfalls als Kältemaschinen genutzt und Außenluft wie Grundwasser als regenerative Energien eingebunden.

Alle Fassaden zu den Innenhöfen sind vollständig mit einer hochgedämmten Dreifachverglasung versehen und leicht geneigt. So kommt viel Tageslicht ins Innere und der Einsatz von Kunstlicht sinkt. Dieses wird durch 7.400 LED-Leuchten erzeugt, die im Vergleich mit herkömmlichen Leuchtmittel nur rund die Hälfte an Strom verbrauchen. Das Regenwasser auf dem Dach wird aufgefangen und unter anderem für die Toilettenspülung und die Bewässerung der Außenanlagen verwendet. Eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach erzeugt fast ein Drittel des benötigten Stroms. Und die intelligente Gebäude-Steuerung und -Automatisierung ermöglicht eine weitere Einsparung von Energie.

Das neue Gebäude verbraucht 90 Prozent weniger Strom und rund 75 Prozent weniger Wasser als der Altbestand. Der Primärenergiebedarf liegt nun sogar 52 Prozent unter dem nach der aktuellen Energieeinsparverordnung (EnEV) geforderten Wert.

Darum wird die neue Zentrale sowohl auf nationaler Ebene durch die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) als auch international durch das US- amerikanische LEED-System (Leadership in Energy and Environmental Design) mit der jeweils höchsten möglichen Stufe in Platin zertifiziert.

Text: Siemens Pressemitteilung vom 14. Juni 2016
Bildmaterial: Siemens AG Pressebilder | KBP